Johannes von Miquel war ein deutscher Politiker und Jurist, der im 19. Jahrhundert aktiv war. Er wurde am 11. Dezember 1828 in Trier geboren und starb am 29. Januar 1901 in Berlin.
Miquel studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und promovierte 1852 zum Doktor der Rechte. Er war Mitglied der konservativen Partei und arbeitete als Anwalt und Publizist. Er wurde 1868 in den Preußischen Landtag gewählt und spielte eine prominente Rolle in der preußischen Innenpolitik.
1879 wurde Miquel zum preußischen Finanzminister ernannt und führte eine umfassende Steuerreform durch, die unter anderem die Einkommensteuer einführte. Diese Reform ermöglichte es Preußen, seine Wirtschaft zu modernisieren und eine führende Rolle in der Industrie zu übernehmen.
Miquel war auch Hauptverfechter der Schutzzollpolitik in Deutschland, die den einheimischen Markt vor ausländischer Konkurrenz schützen sollte. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung des Zolltarifgesetzes von 1879, das den Grundstein für den deutschen Zollverein legte.
Johannes von Miquel war eine kontroverse Figur in der deutschen Politik. Er wurde als Autoritär und Konservativer angesehen, der eine straffe Staatskontrolle über Wirtschaft und Gesellschaft befürwortete. Kritiker warfen ihm vor, die Rechte des Parlaments zu beschränken und eine undemokratische Agenda zu verfolgen.
Trotz dieser Kontroversen wird Miquel oft als einer der wichtigsten Politiker des deutschen Kaiserreichs betrachtet und sein Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wird bis heute anerkannt.
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